Manchmal muss man die Gelegenheit beim Schopfe packen und eine eigene Firma gründen. Also wurde das Sparschwein geschlachtet und der Schritt in die grosse weite Welt des big business gewagt.

Mittwoch, Mai 31, 2006

Das weltweite Wäb!

Super, die Server unseres Providers sind down. Nicht nur unsere Homepage ist nicht zu erreichen sondern auch viele unserer Kundenhomepages. Ich hoffe nur, dass keine Daten verloren gehen oder gegangen sind, das wäre ärgerlich. Auch all unsere E-Mails können wir nicht abrufen. Ob da ein Blitz eingeschlagen ist?

Wie dem auch sei, es gibt auch gute Nachrichten. Das Finanzamt hat uns endlich die Steuernummer gegeben. Das heisst morgen werden die Rechnungen verschickt, auf das endlich das erste Geld auf unserem Konto erscheinen möge.

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Mittwoch, Mai 24, 2006

Halleluja.......

Als hätten Sie den letzten Post gelesen kam heute Besuch von zwei reizenden Finanzamtsbeamtinnen. Sie hatten ein Paar Fragen zu unserem Unternehmen. Ich bin mir sehr sicher, dass dies die Sicherheitsüberprüfung war, von der man mir am Telefon berichtet hatte. Eine Frage war die nach dem Klingelschild. Könnte sein, dass man überprüfen wollte, ob wir eventuell nicht nur eine Briefkastenfirma sind. Die Beiden waren nett und witzig, also das komplette Gegenteil von dem, was dem Klischee des typischen deutschen Finanzbeamten entspricht. Normalerweise denkt man an Menschen mit fahlem Gesichtsausdruck und Ellenbogenschonern, die wie Roboter gebetsmühlenartig Paragraphen rezitieren und den Satz mit, "aus diesem Grunde können wir es Ihnen nicht genehmigen!", abschliessen. Nein, unsere Finanzbeamtinnen waren nicht so. Wir können mit unserer Steuernummer also in der nächsten Woche rechnen. Ich bin gespannt.

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Dienstag, Mai 23, 2006

Der Weltraum, unendliche Weiten.....


Das Weltall ist unglaublich gross. Alleine unsere Milchstrasse ist von einer Grösse, die man sich mit normalem Menschenverstand nicht vorstellen kann. Sie hat einen Durchmesser von 100000 Lichtjahren. Das bedeutet, dass wenn jemand an einem Ende der Galaxie mit einem Blitz ein Foto schiesst, 100000 Jahre später dieser Blitz am anderen Ende der Milchstrasse zu beobachten ist. Die Erde befindet sich in unserer Milchstrasse eher in einem Aussenbereich. Wenn also jemand auf der Erde versucht blau zu machen und in 99000 Jahren die Hyperaumsprungtechnologie erfunden wird, wird man diesen jemand beim faulenzen ertappen können. Man startet das Hyperaumsprungtechnologie-Raumschiff und fliegt innerhalb einer Sekunde ans andere Ende der Galaxis, packt sein Fernrohr aus, durch das man aufgrund 99000 jähriger Entwicklung natürlich den Pickel eines vor sich hin pubertierenden Klassenloosers aus dieser Entfernung erkennen könnte, und wartet darauf, bis die Lichtstrahlen die vor einer Ewigkeit den Blaumacher auf der Erde verliessen durch das Fernrohr in das Auge des Beobachters fallen. Und genau das werde ich machen! Vorher werde ich mich noch tiefgefrieren lassen und mich in 99000 Jahren wieder auftauen lassen. Ich werde ein Raumschiff besteigen und ans andere Ende der Galaxis fliegen, mein ultramodernes Fernrohr auspacken und beobachten was im Finanzamt in Mannheim tatsächlich vor sich gegangen ist, denn heute hat man mir telefonisch mitgeteilt, dass unsere Akte zuerst mal an die richtige Stelle geleitet werden musste um dann einer Sicherheitsüberprüfung standzuhalten von der die Akte noch nicht an die zuständige Sachbearbeiterin weitergeleitet wurde. Häh? Diese Show kann man sich nicht entgehen lassen. Manchmal frage ich mich, was in unseren Behörden vor sich geht. Astronomische Zustände. Wir können keine Rechnungen schreiben, sprich wir verdienen kein Geld. Wir müssen aber unsere laufenden Kosten decken und ich bin mir sicher, wenn es mal ums Steuern bezahlen geht, dann steht bei uns Ruckzuck der Mann mit dem Kuckuck vor der Tür, wenn ich die Zahlung der Steuern mit der Begründung verweigere, weil die Akte zuerst an die richtige Stelle geleitet werden musste um einer Sicherheitsüberprüfung standzuhalten, abgestempelt zu werden, in doppelter Ausführung kopiert, mit Formular 23B abgeglichen, mit einer Kopie auf dem Klo der Hintern abgewischt und die andere Kopie in einer Recyclinganlage zu einer Steuererklärung für das Finanzamt hergestellt worden ist.

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Donnerstag, Mai 11, 2006

Frauen und Fussball.

In das Büro neben dem unseren ist jemand eingezogen. Sie ist schon seit ein paar Tagen am Möbel schleppen und zusammen bauen. Bevor sich jetzt jemand fragt, was für armseelige Gentlemen wir doch eigentlich sind, einer Frau nicht beim schleppen und tragen und beim Zusammenbauen zu helfen, dem sei gesagt, dass sie schon Helfer hatte. Sie scheint sehr nett zu sein. Es hätte ja auch sein können, dass jemand in dieses Büro einzieht und sich ständig gestört fühlt, durch laute Musik, ständiges Gelächter oder heisse Diskussionsrunden über Fussball, warum der 1.FC Kaiserslautern absteigt und warum der SV Waldhof Mannheim nie wieder aufsteigen wird. Wer etwas Ahnung von Fussball hat, der weiss, dass Waldhöfer und Lauterer sich eigentlich spinnefeind sind. Und so sitzen wir hier, ein Waldhof- und ein Lauternfan und leiten eine Firma. Aber Fussball und Bussiness sind nunmal zwei paar Schuhe. Oder etwa doch nicht?

Genauer betrachtet gibt es doch ettliche Parallelen. Nehmen wir mal das Abseits. Das Abseits wurde im Fussball eingeführt, damit sich kein gegnerischer Stürmer einfach so vor dem gegnerischen Tor postieren kann um auf lange Pässe zu warten und dann Tore zu machen. Aufgrund des Abseits ist der Stürmer gezwungen immer auf der Höhe des letzten gegnerischen Abwehrspielers zu bleiben, so hat der Abwehrspieler nämlich eine Chance doch noch die Tormöglichkeit des Stürmers zu vereiteln, vorrausgesetzt natürlich er schafft es dem pfeilschnellen Stürmer vorher entweder den Ball, oder aber auch die Beine wegzuhauen.

Projiziert man diese Regel auf die Geschäftswelt, bemerkt man sehr schnell verblüffendes. Der Stürmer sind Menschen, die voller Tatendrang auf den Markt zustürmen. Die Abseitsregel ist die Bürokratie, die verhindert dass man einfach sein Ziel erreichen kann. Kaum denkt man, man steht im Championsleague Finale und es läuft die 93te Minute, der Schiri schaut bei einem Spielstand von 0:0 auf die Uhr, der Ball fällt einem kurz vor dem Tor vor die Füsse. Man holt aus, visiert den Winkel an, guckt den Torwart aus, der zu früh zu Boden geht und schiesst. Der Ball klatscht ins Netz und das Stadion dreht komplett durch. Man selbst streift sich das Trikot über den Kopf, breitet die Arme aus und schreit seine Freude in den Flutlicht erhellten Nachthimmel und der Mannschaftskapitän kommt auf einen zu, deutet auf den wild mit der Fahne rumwedelnden Linienrichter und sagt: "Mach mal langsam, die Jungs vom Finanzamt brauchen noch mindestens 2 Wochen!"

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Freitag, Mai 05, 2006

Der Start oder was bisher geschah!

Ich sass im Winter noch in Amsterdam, es war stürmisch und kalt. Ich rief meinen Playstation Freund an und wir beschlossen eine eigene Firma auf die Beine zu stellen. Ich kam zurück nach Mannheim aus dem stürmischen und verregneten Amsterdam ins kalte Mannheim.Es war März und in Baden Württemberg wurde gestreikt.

Der Müll stapelte sich an allen Ecken und wenn es nicht so klirrend kalt gewesen wäre, dann hätte der Gestank ganze Armeen von Ratten und Ungeziefer in die Stadt gelockt. Aber in diesen arktischen Temperaturen war es einfach nur dreckig.

Allerdings bot der Streik auch einen gewaltigen Nachteil für uns nach sich, das Gewerbeamt hatte seine Pforten geschlossen. Egal, wer so voll Tatendrang ist, der lässt sich durch solcherlei Hindernisse nicht aufhalten.
Also wurden Büromöbel gekauft, Hardware, Software und was man sonst alles für den Betrieb eines Büros benötigte. Wider erwarten trudelten sehr bald die ersten Aufträge ins Haus. Nun, von uns beiden hatte jeder einen Gewerbeschein also konnten wir auch schon loslegen.

Nach ein paar Wochen hatte das Gewerbeamt auch wieder offen, die Arbeiterschaft hatte im Streik offensischtlich erreicht, was es zu erreichen gab und wir unseren Gewerbeschein. Wir gründeten eine GbR. Ursprünglich wollte ich eine GmbH aber nachdem mein Partner, eine Rechtsanwältin und ein Unternehmensberater mir gesagt hatten, dass es besser für uns wäre eine GbR zu gründen, liess ich von dem Gedanken ab, eine GmbH zu gründen und nun haben wir eine schöne kleine GbR.

Der Streik des Gewerbeamtes sorgt allerdings für Nachwehen. Um ein Geschäftskonto zu eröffnen benötigten wir die Gewerbeanmeldung. Zuerst waren wir bei der Volksbank. Dort kassiert man für "JEDE" Transaktion 35 Cent ein. Das heisst bei 10 Buchungen auf dem Konto ist man gleich mal 3,50 Euro los. Daneben entstehen natürlich noch Kontoführungskosten und weiss der Geier was. OK, dann habe ich bei der deutschen Bank angerufen. Eigentlich bin ich zufriedener Kunde der deutschen Bank..... eigentlich! Ich rief dort an und bekam als Antwort auf die Frage nach den Kosten folgende in einer Fortbildung am Genfer See auswendig gelernten Phrase an den Kopf geschmissen: "Sie sollten nicht nach den Kosten fragen sondern nach den Leistungen!". "Aha!", habe ich mir gedacht, "Das geht ja schon gut los!". Während des Gesprächs erinnerte ich mich unweigerlich an meine Studienzeit. Da gab es ein Spiel, das hiess "Bullshit Bingo". Man macht ein TicTacToe Kreuz und schreibt in die 9 Kästchen nichtssagende Schlagworte wie Private Equity, Margensteigerung oder Synergieeffekte. Jedesmal wenn der Dozent einen dieser Schlagworte erwähnt, streicht man es weg. Hat man dann drei Schlagworte in einer Reihe muss man aufstehen und laut Bullshit schreien. Bei meinem Gespräch mit dem Angestellten der deutschen Bank hätte ich das gleich mehrmals machen können, weshalb es mir schwer fiel mir das Lachen zu verkneifen. Also die deutsche Bank ist auch nichts!

Wie wäre es mit einer Direkt Bank? Gute Idee, billig und gemütlich übers Internet zu erreichen. Ich entschied mich für die ComDirect Bank, die derzeit dicke Werbung damit macht, dass sie jeden Monat einen Euro dem Konto gutschreibt. Also füllten wir das Formular aus, welches wir uns aus dem Internet ausgedruckt hatten, gingen zur Post um uns mittels Ausweis zu identifizieren und schickten die Unterlagen ab. Geschlagene 2 Wochen benötigte man dann bei der ComDirect um uns in einem Schreiben mitzuteilen, dass aufgrund bankinterner Gründe der Antrag auf ein Konto abgelehnt wurde. Was könnte das wohl sein, da weder mein Partner noch ich bei der Schufa negativ eingetragen sind. Egal was diese Gründe auch sein mögen, sie sind nicht rationaler Natur und werfen ein schlechtes Licht auf ComDirect und ihrer Mutterbank, der Commerzbank. Ich für meinen Teil werde mit beiden Banken in meinem ganzen Leben nichts mehr zu tun haben. Die Lösung liegt also bei der guten alten Postbank, gute Konditionen, schnelle Bearbeitung. 2 Tage hat es gedauert bis die Post unseren Antrag genehmigt hatte. Deshalb schöne Grüsse an die ComDirect Lahmärsche, schaut mal auf die Uhr, unglaublich aber wahr, sie tickt!

Konto ist da, jetzt fehlt nur noch das Finanzamt. Wir benötigen zum Rechnungs stellen noch eine Steuernummer. Dazu müssen wir ein Formular ausfüllen, indem wir unsere Kontonummer angeben. Hier schliesst sich schliesslich der Kreis. Streik, unfähige Banken haben alles soweit verzögert, dass wir bis jetzt keine Rechnung stellen konnten, obwohl wir schon einige Aufträge haben. Auf dem Finanzamt hat man mich schon vorgewarnt, dass bis wir unsere Steuernummer haben gut und gerne 2-3 Wochen vergehen können. Na dann......

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